Deutscher Glasfaserverband weist Kritik von Telekom-CEO an Infrastrukturwettbewerb zurück

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Stellungnahme des BUGLAS e.V.


Mit einiger Verwunderung hat der Bundesverband Glasfaseranschluss (BUGLAS) die heute von Telekom-Chef Timotheus Höttges bei der Hauptversammlung des Incumbents getätigten Aussagen zur Kenntnis genommen. Danach würden die Wettbewerber der Telekom keine eigenen Ausbauanstrengungen unternehmen und lediglich lamentieren. Nur die Telekom, so Höttges, habe in den vergangenen Jahren sechs Jahren die Weichen Richtung Gigabitgesellschaft gestellt. Der BUGLAS weist diese Aussagen als unzutreffend zurück.

„Die Behauptung, dass nur die Telekom hierzulande in Netzinfrastruktur investiert, ist falsch und wird auch durch etliche Wiederholungen nicht richtig“, stellt BUGLAS-Geschäftsführer Wolfgang Heer fest. „Die im BUGLAS organisierten Unternehmen haben von den aktuell in Deutschland verfügbaren etwa 2,2 Millionen FttB/H-Anschlüssen rund 1,6 Millionen beziehungsweise über 70 Prozent realisiert und damit tatsächlich hochleistungsfähige Netze für die Gigabitgesellschaft ausgebaut. Die Telekom hingegen hat sich bereits vor einigen Jahren nach vollmundigen Ausbauversprechungen aus dem FttH-Ausbau weitestgehend zurückgezogen“, so der BUGLAS-Geschäftsführer. „Allein bis Ende 2018 werden unsere Mitgliedsunternehmen weitere 850.000 Haushalte direkt mit Glasfaser anschließen, die entsprechenden Ausbauprojekte sind teilweise bereits in der Umsetzung. Es kann also keine Rede davon sein, dass die Wettbewerber des Incumbents nicht ausbauen. Ganz im Gegenteil: Sie bauen aus, und das mit der einzig zukunftsfähigen Anschlusstechnologie.“

„Mit ihrer Strategie der bloßen Ertüchtigung des bestehenden Kupferanschlussnetzes hingegen beschreitet die Telekom gerade nicht den Weg in die Gigabitgesellschaft. Auch mit Vectoring, Super-Vectoring und Co. wird dieses Netz niemals eine Versorgung mit den dafür erforderlichen Bandbreiten erreichen können“, sagt Heer. „Dafür erleben wir aber landauf landab, dass gerade dort, wo die dringend benötigten FttB/H-Netze von meist kommunalen Unternehmen aufgebaut werden, durch die Telekom ein Überbau dieser Netze mit FttC stattfindet – keine wirklich zukunftsorientierte Vorgehensweise.“

Im BUGLAS sind die Unternehmen zusammengeschlossen, die in Deutschland Glasfasernetze errichten und betreiben, die bis direkt bis in Gebäude beziehungsweise Haushalte (Fiber to the Building/Home, FTTB/H) reichen. Diese einzig zukunftsfähigen Hochleistungs-Kommunikationsnetze versorgen Bürger und Unternehmen bereits heute mit dedizierten Bandbreiten bis in den Gigabit pro Sekunde-Bereich. Die im BUGLAS organisierten Unternehmen wie NetCologne, M-net und wilhelm.tel haben den Löwenanteil des bisherigen echten Glasfaserausbaus gestemmt und bereits über 1,6 Millionen Haushalte (von insgesamt in Deutschland angeschlossenen etwa 2,2 Millionen Haushalten) mit FTTB/H angebunden. Im Zeitraum 2016 bis 2018 wollen sie weitere 850.000 Haushalte mit FTTB/H versorgen und haben dafür entsprechende Investitionen im dreistelligen Millionenbereich eingeplant. Der BUGLAS tritt für investitionsfreundliche Rahmenbedingungen ein, in denen FTTB/H-Geschäftsmodelle erfolgreich realisiert werden können.