VATM Pressestatement
Sehr geehrte Leserinnen und Leser des LWL-Portals,
die Unternehmen Deutsche Glasfaser und Vodafone haben heute eine weitreichende FTTH-Wholesale-Kooperation über eine Laufzeit von mindestens zehn Jahren bekanntgegeben (Pressemitteilung). Die Vereinbarung bietet Vodafone bundesweit Zugang zum FTTH-Netz von Deutsche Glasfaser. Ziel von Deutsche Glasfaser sind perspektivisch insgesamt sechs Millionen FTTH-Anschlüsse für Privathaushalte, Unternehmen und staatliche Einrichtungen. Dazu äußert sich der VATM wie folgt.
Statement von Jürgen Grützner, Geschäftsführer des VATM e. V.:
„Die neue Vereinbarung zwischen unseren beiden Mitgliedsunternehmen Deutsche Glasfaser und Vodafone bei FTTH-Anschlüssen ist ein sehr gutes Zeichen für den Glasfaserausbau und den Markt in Deutschland. Open Access, also der diskriminierungsfreie Netzzugang, wird immer mehr gelebt – auch wie hier mit national vermarktenden Netzbetreibern. Die Open-Access-Kooperationen hierzulande zeigen, dass marktfähige Lösungen ohne Eingriff des Regulierers möglich sind. Das ist auch ein wichtiges Signal für Brüssel. Markt und Wettbewerb führen bei diesen kommerziellen Vereinbarungen zu Win-Win-Lösungen, von denen beide Seiten – ausbauende und nachfragende Unternehmen – profitieren. Dennoch sind solche Open-Access-Kooperationen heute leider noch nicht der Regelfall. Für sehr kleine Unternehmen kann es u. a. technisch schwierig sein, Bitstrom anzubieten. Zudem sind sehr kleine Netze nur begrenzt attraktiv für Nachfrager und Vermarkter, da sich die Kosten solcher Kooperationen mangels Skaleneffekten bei nur wenigen Anschlüssen am Markt kaum realisieren lassen.
Vor einer Woche hatten unsere Mitglieder Tele Columbus und 1&1 das positive Ergebnis von ihren Verhandlungen verkündet. Auch diese Wholesale-Vereinbarung für Glasfaser- und Kabelanschlüsse begrüßt der VATM sehr. So entstehen beim Glasfaserausbau immer wieder neue Formen der Kooperationen. Das ist der richtige Weg für einen erfolgreichen Ausbau in Deutschland. Daher appelliert der VATM eindringlich an die Telekom, diese Zusammenarbeit, wo immer sie möglich ist, zu nutzen und nicht mit Parallelausbau, Überbau und dem doppelten Aufreißen von Straßen zu drohen. Unser Ziel muss ein gemeinsamer Ausbau und kein strategischer Überbau sein, damit wir die die Ausbauziele in Deutschland erreichen können.“