fiberdays 24: Glasfaserbranche trotz Gegenwind weiter auf Kurs – investitionsfreundliche Rahmenbedingungen wichtiger denn je

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Wiesbaden, 27.02.2024 Die Telekommunikationsbranche zeigt sich angesichts zunehmender Herausforderungen robust und fordert fünf politische Sofortmaßnahmen, um Glasfaserinvestitionen attraktiv zu halten. DIW-Chef Fratzscher betont das Potenzial der Digitalisierung für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.

 

Fachkräftemangel, Zinswende, Baukostensteigerungen und Konsumzurückhaltung: Beim heutigen Auftakt der fiberdays haben Telekommunikationsbranche und Politik die aktuellen Herausforderungen für den Glasfaserausbau klar benannt – und über konkrete Lösungen diskutiert.   „Die Glasfaserbranche steht sehr robust da. Unsere Stärke ist, dass der Glasfaserausbau in Deutschland auf viele Schultern verteilt ist,“ sagte BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers. „Natürlich haben sich die Rahmenbedingungen in den letzten Monaten erschwert. Aber unsere Marktanalysen zeigen, dass weiter investiert wird und die Glasfaser ausbauenden Unternehmen – allein 250 im BREKO – werden in der Lage sein, sich den geänderten Bedingungen anzupassen.“

 

Um Glasfaserinvestitionen auch in Zukunft attraktiv zu halten, stellte Albers konkrete Forderungen an die Politik: „Die Branche braucht keinen Masterplan 2030. Sondern Maßnahmen, die sofort wirken: Die Bundesregierung muss den strategischen Doppelausbau der Telekom stoppen, die Bundesnetzagentur ein marktgerechtes Konzept für die Kupfer-Glasfaser-Migration vorlegen und Bund und Länder endlich die überbordende Gigabitförderung so dosieren, dass der eigenwirtschaftliche Ausbau nicht kannibalisiert wird.“

 

„Die Herausforderungen im Glasfaserausbau haben in den zwei Jahren seit der viel zitierten ‚Zeitenwende‘ stark zugenommen,“ bestätigte auch Norbert Westfal, Präsident des Bundesverbands Breitbandkommunikation (BREKO) und Sprecher der Geschäftsführung der EWE TEL, und stellte zwei weitere Forderungen: „Damit die Branche auch über die nächsten Jahre an der Kapazitätsgrenze ausbauen kann, brauchen wir jetzt ein klares Signal aus der Politik: Im Telekommunikations-Netzausbau-Beschleunigungsgesetz müssen Mobilfunk- und Glasfaserausbau als ‚im überragenden öffentlichen Interesse‘ definiert werden, um Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Außerdem brauchen die Glasfaseranbieter ohne eigenes Mobilfunknetz fairen Zugang zu 5G-Vorleistungen. Nur eine wirksame Diensteanbieterverpflichtung kann fairen Wettbewerb gewährleisten, indem wir attraktive Bündeltarife aus Festnetz und Mobilfunk anbieten und so mit den Mobilfunknetzbetreibern auf Augenhöhe konkurrieren können.“

 

Wie relevant diese Forderungen sind, unterstrich Prof. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Er betonte die Hebelwirkung einer erfolgreichen Digitalisierung: „Die Digitalisierung ist eine wichtige Chance für Unternehmen, um ihre Produktivität zu steigern und um sich besser im globalen Wettbewerb zu behaupten. Eine schnellere und umfassendere Digitalisierung wird auch in Zeiten des Fachkräftemangels zunehmend dringender.“

 

Dem schloss sich Oliver Gürtler, Leiter des Mittelstandsgeschäfts bei Microsoft Deutschland, an. Er hob zudem die große Bedeutung der Künstlichen Intelligenz auch für die Glasfaserbranche hervor: „Microsoft freut sich als Partner des BREKO an den fiberdays teilzunehmen und die Glasfaserindustrie als Rückgrat der Digitalisierung mit unseren Cloud Lösungen zu unterstützen. Wir sind überzeugt, dass KI ein Beschleuniger für Innovation, Wachstum und gesellschaftlichen Fortschritt ist, wenn sie verantwortungsvoll und ethisch eingesetzt wird. Die fiberdays sind eine tolle Gelegenheit, um sich auszutauschen und zu vernetzen. Wir freuen uns, gemeinsam die digitale Zukunft zu gestalten.“

 

Die Impulse waren der Auftakt für ein umfangreiches zweitägiges Kongressprogramm mit sechs Podiumsdiskussionen und zahlreichen Vorträgen, Workshops und Seminaren. Darin thematisieren Führungskräfte namhafter Telekommunikationsunternehmen und Entscheider:innen aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik aktuelle Fragen rund um den Ausbau der digitalen Infrastruktur. Zu den Themen gehören Nachhaltigkeitsaspekte im Glasfaserausbau, Open Access, Investitionen, strategische Themen, technische Innovationen, europäische Regulierung und vieles mehr. Durch das Programm führen Prof. Dr. Jens Böcker und Kerstin Stromberg-Mallmann.

 

Alle Informationen zur Kongressmesse finden Sie unter fiberdays.de.

 


Über die fiberdays
Die Leitmesse rund um Digitalisierung, digitale Infrastruktur und Glasfaserausbau. Das Messe- und Kongress-Event für die Telekommunikations- und Digitalbranche wird aktuell einmal jährlich in den Hallen des RheinMain CongressCenters in Wiesbaden präsentiert. Ab 2025 finden die fiberdays in den Hallen der Messe Frankfurt statt. Über 200 Austeller der Glasfaser- und Digitalbranche stellen Innovationen und Dienstleistungen rund um die zukunftssichere Glasfaser vor. Auf mehreren Bühnen debattieren im Rahmen des hochkarätig besetzten Konferenzprogramms Entscheider:innen aus Branche und Politik alle wichtigen Themen rund um den Glasfaserausbau. In der media hall treffen sich Broadcaster, Netzbetreiber und Medienschaffende, um das Fernsehen der Zukunft zu gestalten. Weitere Informationen finden Sie unter fiberdays.de.

 


Über den BREKO

Als führender Glasfaserverband mit über 490 Mitgliedsunternehmen setzt sich der Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) erfolgreich für den Wettbewerb im deutschen Telekommunikationsmarkt ein. Seine Mitglieder setzen klar auf die zukunftssichere Glasfaser und zeichnen für mehr als die Hälfte des Ausbaus von Glasfaseranschlüssen in Deutschland verantwortlich. Die 250 im Verband organisierten Telekommunikations-Netzbetreiber versorgen sowohl Ballungsräume als auch ländliche Gebiete mit zukunftssicheren Glasfaseranschlüssen. Im Jahr 2022 haben sie dafür 4 Milliarden Euro investiert. Weitere Informationen finden Sie unter brekoverband.de.