Sehr geehrte Leserinnen und Leser des LWL-Portals,
in Bezug auf den heute veröffentlichten Bericht des BMDV zum Stand des Glasfaserausbaus in Deutschland nehmen wir wie folgt Stellung:
„Als Branchenverband, der auf eine valide Faktenbasis setzt, begrüßen wir es, wenn das zuständige Ministerium regelmäßig zum Stand des Glasfaserausbaus in Deutschland Kennzahlen erhebt und diese in Form eines Berichts veröffentlicht. Mit dem klaren Bekenntnis zum FttH-Ausbau ist eine neue Phase im Ausbau digitaler Zukunftsnetze eingeläutet worden.
Der BUGLAS weist seit Jahren darauf hin, dass das Kriterium Homes Passed nur eine, und dabei auch noch die am wenigsten aussagekräftigste Kennzahl für den tatsächlichen Stand der Glasfaserversorgung in Deutschland ist. 35 % Homes Passed sind eben nicht gleichbedeutend mit einer tatsächlichen Versorgung von über einem Drittel der deutschen Haushalte. Neben die Kennzahl Homes Passed müssen daher, wenn ein möglichst vollumfängliches Bild vermittelt werden soll, weitere Kriterien wie z.B. angeschlossene Wohneinheiten und Kunden berücksichtigt werden.
Zudem ist es aus unserer Sicht ein absoluter Widerspruch, einerseits als politisches Ziel FttH zu nennen und anderseits gleichzeitig auf Glasfaser in der Straße bzw. „gigabitfähige“ Übergangstechnologien (z.B. HFC) abzustellen. Hinzu kommt die Tatsache, dass die aufgeführten Zahlen bereits über ein Jahr alt sind.
Die Zahl von hierzulande gut 300 ausbauenden Unternehmen zeigt eindrucksvoll, dass der Glasfaserausbau bis in die Gebäude und Wohnungen nicht allein von einigen wenigen Unternehmen gestemmt werden kann, sondern vielmehr von der marktlichen Vielfalt getragen wird. Bereits heute kooperieren viele der kleineren und größeren Unternehmen marktverhandelt und freiwillig miteinander. Die diesbezügliche Unterteilung der Unternehmen im Bericht erscheint nicht klar abgrenzbar und liefert keinen eindeutigen Erkenntnisgewinn. Daher schlagen wir vor, dass eine Unterteilung maximal anhand objektiver Kriterien stattfinden kann.
Vor dem Hintergrund der obigen Anmerkungen regen wir an, den Bericht, um weitere aussagekräftige Kennzahlen zu erweitern, damit er der weiteren politischen Debatte dienen kann.
Wir würden uns freuen, wenn Sie dies in Ihrer Berichterstattung berücksichtigen würden.“