Im Dezember diesen Jahres plant der Fachausschuß KT 4 der Informationstechnischen Gesellschaft (ITG) im Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) die 27. Auflage der Fachtagung „Kommunikationskabelnetze“, welche wieder im Maternus-Haus in Köln stattfindet.
Als zentrales Diskussionsthema entschied sich der Fachausschuss unter Leitung von Dr. Waldemar Stöcklein für
"Trenching: Schnelle, (anfänglich) kostengünstige Verfahren vs. traditionelle, teure, langsamere Verfahren. Wie soll man entscheiden?“
In den verschiedenen Normungsgremien, bei den großen Telekommunikationsunternehmen, Stadtwerken, Städten und Gemeinden wird die Frage sehr kontrovers diskutiert, wie die Glasfaserkabel im Außenbereich installiert werden können, welche für den durch die Politik beabsichtigten Breitbandausbau unabdingbar sind.
Der schnellere Ausbau der Glasfaser-Infrastruktur ist nicht nur für die Versorgung der Bevölkerung mit schnellem Internet notwendig (Stichwort stärkere Nutzung von home offices in diesem Jahr), sondern auch für 5G, Internet of Things und smarte Technologien.
Auch diese Aspekte werden im Rahmen des oben genannten Themas Schwerpunkte am ersten Tag der Veranstaltung sein.
Für die Fachtagung bitten die Mitglieder des Fachausschusses um Vorschläge für Vorträge!
Zentrale Themen sind:
- Rechen- und Datenzentren
- Glasfaser-Netze
- Kupferdaten- und Kommunikationskabel
- Optische Fasern, Kabel und Komponenten
- Installation und Umwelt
Genauere Informationen findet man unter dem Link:
https://www.vde.com/de/itg/veranstaltungen/veranstaltung?id=18572&type=vde%7Cvdb
Die Vortragsanmeldung für die Tagung wird bis zum 10 Juli erbeten. Die Anmeldung sollte denTitel, eine kurze Zusammenfassung, den Namen des Autors und eine kurze Vita enthalten.
Rückblick auf die letzte Tagung:
Die 26.Tagung begann wie in den letzten Jahren mit einem Impulsvortrag. Jens Dittrich von der dvt Consulting AG sprach zum Thema „Rechenzentren im Wandel der Zeit“. Es folgten Vorträge zu Edge-Rechenzentren und Kabel und Anschlusstechniken mit hoher Dichte. Danach folgte eine Podiumsdiskussion „Kampf der Übertragungsmedien in Rechenzentren - Wer gewinnt“.
Teilnehmer waren Spezialisten der Kabelindustrie, welche die Medien Kupferdatenkabel, Singlemode- und Multimode-Fasern vertraten.
Fazit: Jedes Medium hat seine Berechtigung! Die Entscheidung für ein Medium wird meist an Hand der Größe des RZ getroffen. Sprich: Es existiert eine Koexistenz der verschiedenen Lösungen.
Der Tagungstag am Mittwoch begann mit der Auszeichnung des „Best Paper Awards 2018“, welchen zum zweiten Mal in Folge Günter Neumann von der Deutsche Telekom erhielt.
Die Tagung startete dann unter der Überschrift „Installationstechniken“. Dort wurden Vorträge zum Einblasen von schlanken Glasfaserkabeln und Luftkabelinstallationen gehalten. Im Block „Optische Fasern und Kabel“ wurden neue Kabelkonstruktionen und der Test zum Brandverhalten von Kabeln gemäß der Bauproduktenverordnung (CPR) besprochen. Das Thema CPR wird trotz der Einführung vor drei Jahren immer noch intensiv diskutiert. Kunden, Planer und Installateure sind sich nicht sicher, welche Klasse sie in verschiedenen Situationen/Gebäudetypen einsetzen sollen oder sogar müssen. Die Kabelhersteller haben ihr Portfolio gemäß den Forderungen der CPR entsprechend angepasst und können die Kabel in den verschiedenen CPR-Klassen liefern. Bei der „Sensorik“ ging es um die Qualitätsbewertung von Mehrfasersystemen, um die Überarbeitung der Abnahmenorm von Glasfaserinstallationen ISO/IEC 14763-3 und neue LWL-Klassen. Das Wissen über die Abnahme von FO-Installationsstrecken (engl. Permanent Link) ist im Markt noch recht dürftig. Eine normgerechte Installation und deren Nachweis wird bei immer höheren Übertragungsgeschwindigkeiten immer wichtiger, da das Dämpfungsbudget bei Geschwindigkeiten von ≥ 10 Gbit/s immer geringer wird und Fehler in der Installation dazu führen können, dass Protokolle nicht fehlerfrei funktionieren.
Auch in 2019 haben wieder ca.100 Personen teilgenommen. Die meisten haben ein sehr positives Feedback zu den Vorträgen, den Diskussionen, Präsentationen und den vielen Gesprächen in den Pausen, auch an den ungefähr 20 Ausstellungsständen der Herstellerfirmen, gegeben. Beim Ausklang bei Kaffee und Kuchen am späten Nachmittag war man sich einig, bei der nächsten Tagung am 8. und 9.Dezember 2020 wird man auf jeden Fall wieder dabei sein.
Dipl.-Phys. Thomas Gehrke
Dätwyler Cables GmbH
Mitglied des Fachausschuß KT 4 der ITG