Vetter präsentiert das intelligente Einblasgerät IntelliJet - ein Sicherheitsnetz für Kabelverleger

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Der Messestand auf der ANGA COM 2016 von Vetter/ LWL Portal

Der Messestand auf der ANGA COM 2016 von Vetter/ LWL Portal

Der IntelliJet - das intelligente Einblasgerät/ LWL Portal

Der IntelliJet - das intelligente Einblasgerät/ LWL Portal

Der IntelliJet entlastet den Kabelverleger / LWL Portal

Der IntelliJet entlastet den Kabelverleger / LWL Portal

Das LWL Portal stellt Produktneuheiten der ANGA COM 2016 vor



Vom 07. bis 09. Juni 2016 fand die diesjährige ANGA COM, die Fachmesse für Breitband, Kabel & Satellit, statt - als Medienpartner waren wir mit dem LWL Portal natürlich in Köln vor Ort und haben einen uns einen Überblick über die neuesten technischen Innovationen verschafft.


Vetter GmbH, Spezialist für Kabelverlegetechnik, stellt auf der ANGA COM den IntelliJet, ein innovatives, intelligentes Einblassystem, vor. Es soll das Einblasen von Glasfaser-Minikabeln für den Bediener vereinfachen und gleichzeitig die Installationsqualität wesentlich verbessern.

Wir sprachen mit Thomas Weigel, Geschäftsführer der Vetter GmbH Kabelverlegetechnik, über die Neuentwicklung.

LWL Portal: Sie hatten uns ja bereits Anfang des Jahres angekündigt, dass es bald ein intelligentes Einblasgerät geben würde. Nun ist es soweit?

Thomas Weigel:"Ja, der IntelliJet, den wir auf der ANGA COM vorstellen, erfüllt genau diese modernen Ansprüche an ein Einblasgerät. Es entlastet den Kabelverleger bei seiner Arbeit und bringt auch dem Auftraggeber entscheidende Vorteile."

LWL Portal: Was unterscheidet den IntelliJet von üblichen Einblasgeräten?

Th. Weigel: "Beim Einblasen von Glasfaserkabeln wird durch die Antriebskraft des Einblasgerätes Schubkraft auf das Kabel übertragen. Bei diesem Vorgang besteht die Gefahr, dass das Kabel beschädigt werden kann. Das Besondere am IntelliJet ist, dass eben diese Schubkraft während des Einblasens gemessen, dargestellt und kontrolliert wird. Dabei wird die aktuelle Schubkraft ständig mit der maximal zulässigen Schubkraft verglichen, die vorab im Crashtest ermittelt und eingestellt wird. Bei Erreichen von 90% der maximalen Schubkraft, gibt das Gerät eine Warnung aus und macht gleichzeitig Vorschläge zur Entschärfung der Situation. Erfolgt keine Korrektur der Parameter und die eingestellte Schubkraft wird überschritten, schaltet sich der IntelliJet automatisch ab. Dasselbe Verfahren gilt bei Kabelschlupf. Bei 5% Kabelschlupf erscheint die Warnung, mit Hinweisen zur Korrektur. Bei 10% Kabelschlupf erfolgt die automatische Abschaltung. Das Kabel wird so sicher vor Beschädigung geschützt. Damit sinkt die Verantwortung des Einbläsers und die Installationsqualität wird erhöht. Auch Bediener mit weniger Einblaserfahrung, jedoch mit notwendigem technischen Geschick und Willen, können optimale Einblasergebnisse erzielen. Dadurch sind die Mitarbeiter mit langjähriger Erfahrung für wichtigere Arbeiten, wie Baustellenkoordinierung oder Planungen von FTTx-Projekten einsetzbar. Dies ist in der heutigen Zeit des Fachkräftemangels ein bedeutender Wettbewerbsvorteil."

LWL Portal: Das gibt dem Kabelverleger dann eine Art Sicherheitsnetz.

Th. Weigel:"Genau. Fehler beim Kabeleinblasen können dadurch vermieden werden. Uns reicht das aber noch nicht. Der Bediener muss bisher selbst die Schubkraft des einzublasenden Kabels ermitteln. Das ist eigentlich Sache des Kabelherstellers. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass die Kabelhersteller die zulässige Schubkraft, die ja bei jedem Kabel unterschiedlich ist, zukünftig im Kabeldatenblatt in Abhängigkeit von Temperatur und einzublasendem Rohr-Innendurchmesser angeben. Somit kann dieser Wert direkt als Abschaltkraft am IntelliJet eingegeben werden. Der Kabeleinbläser arbeitet dann genau so, wie es der Kabelverleger beim Einziehen von Kabeln seit über 30 Jahren tut: max. zulässige Zugkraft aus dem Kabeldatenblatt entnehmen, als Abschaltkraft in Ziehwinde eingeben und die Winde übernimmt die Kraftüberwachung! Die Verantwortung muss dorthin gebracht werden wo sie hingehört und hier kann sich der Kabelhersteller allein schon wegen dem Produkthaftungsgesetz nicht herausreden. Einen weiteren Vorteil für die Erhöhung der Installationsqualität wird die Darstellung der Schubkraft im Kabeldatenblatt zusätzlich noch bringen. Der Kabelhersteller würde die Verwendungsfähigkeit seiner Kabel für das Einblasen in mögliche Rohr-Innendurchmesser genau definieren. Falsche Zuordnungen z.B. von sehr dünnen Kabeln in große Rohr-Innendurchmesser, welche die Installationsmöglichkeit stark einschränken und die Beschädigungsgefahr des Kabels erhöhen, würden Dank Kabeldatenblatt von vornherein ausgeschlossen."

LWL Portal: Sie hatten Ende des letzten Jahres auch eine lebhafte Debatte geführt mit dem Thema "Was tun, wenn der Bagger zugeschlagen hat?" Kann der IntelliJet dem Auftraggeber bei der Maßnahmenplanung nach einem Havariefall behilflich sein?

Th. Weigel: "Auf jeden Fall! Mit dem IntelliJet kann im Anschluss der Arbeiten ein Einblasprotokoll erstellt werden, das ganz einfach elektronisch gespeichert oder gleich weitergeleitet werden kann. Im Protokoll können auch Bemerkungen eingetragen werden, z.B. um Besonderheiten beim Einblasen zu erklären, wie den Grund für die aufgetretenen Kabelstockungen. Im Protokoll werden alle wichtigen Einblasparameter, wie Einblaslänge, Einblasdruck, Einblasgeschwindigkeit, Schubkraft am Kabel, Umgebungstemperatur, Drucklufttemperatur und Luftfeuchtigkeit zum Zeitpunkt des Einblasens gespeichert. Dadurch spart das Einblasteam Zeit und erfüllt gleichzeitig die Vorschriften des Auftraggebers. Auch für den Auftraggeber ist damit eine ideale Archivierung gewährleistet, da sich der Einblasvorgang zu jedem Zeitpunkt nachvollziehen lässt. Im Havariefall kann der Netzbetreiber mithilfe des Einblasprotokolls schnell und kompetent entscheiden, wie er vorgeht. Auf Basis der End-Einblasgeschwindigkeit kann er ableiten, ob das Glasfaserkabel problemlos in einem Stück ausgeblasen werden kann oder ob er andere Maßnahmen planen und durchführen muss. Auch hier können somit enorme Kosten eingespart werden. Bei zu geringen Geschwindigkeiten, also kleiner als 20 m/min, ist dies im Regelfall nicht möglich und es müssen zusätzliche Kopflöcher ausgehoben werden um das schadhafte Kabel zu entfernen."

LWL Portal: Apropos Kosten - muss ich ein komplett neues Einblasgerät kaufen, wenn ich die neuen intelligenten Funktionen nutzen möchte?

Th. Weigel:"Nein! Jeder vorhandene MiniJet kann zum IntelliJet aufgerüstet werden."

 

 

Hier finden Sie ein detailliertes Faktenblatt zum IntelliJet, das uns die Vetter GmbH bereitgestellt hat.

Wie der IntelliJet funktioniert, sehen Sie in diesem kurzen Video.