Telent will als Systemintegrator den Ausbau von Breitbandnetzen vereinfachen und beschleunigen

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telent Zentrale in Backnang

telent Zentrale in Backnang/ Foto: telent

Preview: Das sind die Aussteller auf der BREKO Glasfasermesse 2016 - powered by BEL2

In Deutschland gibt es zahlreiche innovative Glasfaserakteure, die auch international erfolgreich sind. Wir besuchen im Laufe der nächsten Monate einige von ihnen und stellen die neuesten Trends und Entwicklungen vor.


In Backnang, unweit von Stuttgart, befindet sich der Hauptsitz der telent GmbH, eines mittelständischen Unternehmens, das sich darauf spezialisiert hat, Lösungen rund um Netze und Systeme für betriebliche und sicherheitsrelevante Kommunikation und Anwendungen anzubieten. Seit 2011 gehört die telent zur deutschen euromicron Gruppe.

Wir haben uns vor Ort mit Ralph Keil, Account Director, und Lothar Stockhausen, Senior Systems Engineer Technology Center, unterhalten und wollten von ihnen mehr über den Schwerpunkt der telent und ihren Blick auf den aktuellen Stand beim Breitbandausbau in Deutschland in Erfahrung bringen.

LWL Portal: Das Geschäftsfeld der telent ist ja sehr breit gesteckt, wie sind Sie mit Ihrem Unternehmen genau aufgestellt?

Ralph Keil:"Wir unterstützen unsere Kunden seit mittlerweile über 50 Jahren als Systemintegrator bei der Konzeption, Planung, Installation, Integration, Betrieb und Wartung von Netzen und darüber hinaus noch mit weiterführenden, flächendeckenden Services. Schwerpunkte sind für uns IP-Technik für Betriebsnetze, OSS/BSS-  und Asset-Managementsysteme sowie PMR-Lösungen.  Ursprünglich kommen wir aus der Umgebung der sicherheitskritischen Netze. Zu unseren Kunden zählen daher neben Energieversorgern auch Unternehmen aus den Bereichen Transport & Verkehr, Telekommunikation, Sicherheit, Industrie und Behörden. Wir bieten unterschiedlichen Branchen komplette Lösungsmodelle an. Unsere jetzige Aufstellung bei der telent ist relativ einzigartig und wurde durch unsere lange Unternehmensgeschichte und damit auch durch unsere Vorgängerfirmen - wie AEG, Telefunken und Bosch - geprägt. Noch heute sind mehr als 40 Ingenieure am Standort Backnang tätig. Das Systemdenken ist dadurch bei uns stark ausgeprägt."

LWL Portal: Wenn Sie Ihren Kunden komplette Lösungen anbieten, heißt das ja auch, dass Sie vermutlich ein sehr gutes Netzwerk an Herstellern an der Hand haben...

Lothar Stockhausen:"Wir sind herstellerunabhängig, arbeiten aber pro Technikbereich mit zwei bis drei langjährigen und strategischen Partnern zusammen. Die Auswahl richtet sich dabei nach den jeweiligen Projektanforderungen. Wir können mithilfe dieser Partner ein komplettes Lösungsmodell anbieten: von der Planung über die Realisierung bis hin zum Betrieb. Mit einem Bauchladen voller x-beliebiger Technik kann man diese Qualität einfach nicht gewährleisten."

LWL Portal: Sie haben im Laufe der Jahre mit den zahlreichen Projekten, die Sie beim Breitbandausbau begleitet haben, viele wertvolle Erfahrungen gewonnen. Was ist das wichtigste, das Netzbetreiber beachten müssen, wenn sie sich zum (Aus-)Bau eines Glasfasernetzes entschließen?

R. Keil: "Bei der Realisierung von Netzinfrastrukturen - sei es FTTC, FTTB oder FTTH – sollte man von Anfang an den Fokus auf die Endkundendienste richten, sie geben die notwendigen Bandbreiten und Mechanismen im Netz vor. Damit am Ende alles reibungslos funktioniert, müssen alle Schritte aufeinander abgestimmt sein, von der ersten Bedarfsermittlung über die Planung und Bauausführung, der Gerätekonfiguration und Abnahme  bis zur Dokumentation. Genau dort kann telent seine Stärken einbringen. Neben den systemrelevanten Planungen liefert telent auch Gesamtlösungen für den kombinierten FTTC/FTTB/FTTH Ausbau ausgehend von den Weitverkehrszubringersystemen (funk- oder glasfaserbasierend) über die MSAN-Technik bis hin zu den passenden Endkundengeräten (ONT/MDU). Wir stehen Netzbetreibern als erfahrener und zuverlässiger Partner in allen Phasen eines Breitbandausbau-Projektes zur Seite. Bei vielen Projekten sind wir als Generalunternehmer tätig, wir unterhalten aber auch Rahmenverträge mit Netzbetreibern. Auf Kundenwunsch übernehmen wir als Dienstleistung auch die Rolle des Netzbetreibers und kümmern uns um alle betrieblichen Belange. Mit unserem Servicecenter in Backnang und bundesweiter Präsenz unserer Techniker  sind wir rund um die Uhr (24h/7T) erreichbar, um alle Vorgänge im Netz zu überwachen, um neue Endkundenanschlüsse zu provisionieren und um evtl. auftretende Fehler schnell beseitigen zu können."

LWL Portal: Schaffen wir denn überhaupt die propagierte digitale Agenda bis 2018?

L. Stockhausen: "Deutschland steht bezüglich der Breitbanderschließung im internationalen Vergleich nicht auf einem führenden Platz. Aber die Zeit für den notwendigen Breitbandausbau ist jetzt - das muss man einfach so klar sagen. Das hat auch die deutsche Bundesregierung erkannt und ihre Bandbreitenziele stark angehoben. Da Deutschland ein weitreichendes und sehr gut erhaltenes Kupferkabelnetz besitzt, ist es verständlich, dass Provider aus Kostengründen gerne darauf zurückgreifen, um diese Bandbreitenziele zu erreichen. Man darf aber nicht vergessen, dass die Kupferkabeltechnik eine Übergangslösung ist, der große Invest für FTTH/FTTB kommt dann nur später (und wahrscheinlich nicht billiger). Es gibt natürlich auch zahlreiche Netzbetreiber, die bereits früh die Zeichen der Zeit erkannt haben und auf Glasfasernetze setzen. FairNetz, ein Unternehmen der Stadtwerke Reutlingen, lässt neben einem Open Access Breitbandnetz auch Applikationen wie SmartMeter und SmartGrid über ihre vollständig faserbasierende Netzinfrastruktur laufen. Bei diesem Projekt haben wir sowohl das gesamte Netzdesign erstellt, das Pilotnetz aufgebaut und dieses für die genannten Applikationen konfiguriert."

LWL Portal: Sie sind am 12. und 13. April auch als Aussteller auf der "BREKO Glasfasermesse - powered by BEL2" in Frankfurt am Main vor Ort. Was werden Sie dort zeigen?

R. Keil:"Wir sind nicht nur in der Aktiv- sondern auch in der Passivtechnik zuhause - das wollen wir zeigen. Wir liefern z.B. komplett vorbestückte Multifunktionsgehäuse mit allen aktiven und passiven Netzkomponenten - diese werden in unserem Werk systemkonform ausgerüstet und parallel dazu erstellt der Tiefbauer schon den MFG-Sockel auf der Baustelle. Die Montage vor Ort geht dann unkompliziert und schnell, da der fertige Schrank nur auf den Sockel gestellt werden muss. Wir wollen damit helfen, den Rollout der Netze ein Stück weit zu industrialisieren. Das heißt, beim Netzausbau wird so viel wie möglich vorbereitet, damit bei der Installation vor Ort selbst so wenig wie möglich gemacht werden muss. Als Systemintegrator sorgen wir dafür, dass alles zusammenspielt und der Zeitplan eingehalten wird. Damit werden Fehlerquellen minimiert und der Rollout wird schneller realisiert. Diese Methode setzt sich am Markt durch. Genau diese Lösung für Netzbetreiber werden wirauf der BREKO Glasfasermesse präsentieren."

 

Die telent GmbH ist einer von über 100 Ausstellern auf der BREKO Glasfasermesse 2016 - powered by BEL2 am 12. und 13. April in Frankfurt am Main.