Open Fiber Austria: Gefährdet die Inflation den Ausbau der Glasfaserinfrastruktur in Österreich?

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Pressemeldung Wien, 23. Februar 2023

Vor dem Hintergrund der aktuellen Inflation und der damit verbundenen Investitionsmüdigkeit potenzieller Investoren weist Open Fiber Austria, der österreichische Verband der offenen Glasfaserkabelnetze, einmal mehr darauf hin, wie wichtig die mehrheitliche Beteiligung der öffentlichen Hand beim Ausbau österreichischer Glasfaserinfrastruktur ist. Förderprogramme allein sind zu wenig. www.ofaa.at

„Wir möchten nicht den Teufel an die Wand malen“, meint Martin Wachutka, Vize-Präsident Open Fiber Austria „aber wir sehen aktuell, dass sich in Deutschland private Investoren aufgrund der hohen Inflation und geringer werdender Renditen aus dem Ausbau von Glasfasernetzen zurückziehen. Es ist daher auch zu hinterfragen, ob der Verdrängungswettbewerb unter privaten Unternehmen das richtige Modell ist oder nicht doch stärker auf die Maximierung der Auslastung von offenen Glasfasernetzen gesetzt werden soll.“ Die Open Fiber Austria ist dabei klar der Meinung, dass Glasfaser ein zukunftsweisendes, offenes und schützenswertes Infrastrukturprojekt ist, das Wirtschaft und Privatpersonen gleichermaßen zugutekommen muss und die öffentliche Hand dabei eine wesentliche Rolle hat.

Wachutka: „Der Glasfaserausbau betriff die Zukunft Österreichs. Schon jetzt sind die vorhandenen Netzwerke überlastet und der Bedarf an einem reibungslos funktionierenden Datenträger steigt exponentiell – das betrifft Industrie, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen genauso wie Privathaushalte. Wir müssen daher sicherstellen, mit den Anforderungen der Zukunft Schritt halten zu können. Und das bedeutet neben dem flächenendeckenden Ausbau von Glasfaserkabelnetzen auch sicherzustellen, dass diese Infrastruktur für alle Nachfrager zur Verfügung gestellt wird. Es ist nicht im Interesse des Marktes und der Gesellschaft, dass private Infrastrukturanbieter im Sinne eigener wirtschaftlicher Interessen den Zugang zu dieser Infrastruktur versperren.“

Die Open Fiber Austria sieht ihre Rolle darin, nachhaltig das Bewusstsein bei Politik, Wirtschaft und privaten Anwendern zu schaffen, dass der Glasfaserkabelausbau ein Teil der österreichischen kritischen Infrastruktur ist, da er alle Lebensbereiche betrifft und daher der Zugang für alle - unabhängig von wirtschaftlichen Interessen - sichergestellt sein muss. „Die einzige Chance, einen flächendeckenden Ausbau im Interesse aller zu gewährleisten, ist es, dass die öffentliche Hand dafür Sorge trägt, dass die errichtete Infrastruktur offen für alle Diensteanbieter ist und sich dabei auch mehrheitlich an diesen zukunftsweisenden Infrastrukturprojekten beteiligen kann“ ist Wachutka, Vize-Präsident der Open Fiber Austria, überzeugt.

Das Thema ist Gegenstand einer hochkarätigen Online-Expertenrunde am 28. Februar, die von Open Fiber Austria organisiert wird. Es diskutieren Birgit Ehrnleitner, Programmmanagerin Breitband, FFG, Fjodor Gütermann, Breitbandbüro, BM für Finanzen, Peter Schark, BIK Breitbandinitiative Kärnten, Christopher Tomasek, Leyrer + Graf Bau GmbH sowie Martin Wachutka, Vize-Präsident der OFAA und Geschäftsführer der BBOÖ Breitband Oberösterreich GmbH.


Die Open Fiber Austria, OFAA, wurde 2021 mit dem Ziel gegründet, ein offenes, flächendeckendes und demokratisches Glasfasernetz in Österreich zu ermöglichen. Der Verband sieht sich als innovative Drehscheibe für Infrastrukturnutzer, Telekommunikationsbranche, Glasfasernetzbesitzer und Kabelbetreiber, um die notwendige Infrastruktur zu schaffen, die dem Endkunden schnellstes, unabhängiges und kostengünstiges Internet bis ins Wohnzimmer garantiert. Ein erster Meilenstein ist die Entwicklung des zukunftsorientierten Standards, OAID (Open Access ID), der den Zugang zu einem offenen Netz vereinfacht. Diese Glasfaser-ID ist die Kennzeichnung des Zugangs zum Glasfasernetz in der Wohnung oder im Büro. Der Vorstand des Verbandes besteht aus dem Vorstandsvorsitzenden Igor Brusic, Martin Wachutka und Marco Resch. www.ofaa.at