Open Access zentrale Stellschraube für weiteren Glasfaserausbau

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Pressemitteilung des BUGLAS e.V.


BUGLAS-Unternehmen Vorreiter bei Vermarktung von Vorleistungen auf eigenen FttB/H-Netzen – Verbesserung von Netzauslastung und Refinanzierung

Die Vermarktung von Vorleistungsprodukten auf eigenen, bis mindestens in die Gebäude reichenden Glasfasernetzen an andere Telekommunikationsunternehmen gehört nach Auffassung des Bundesverbands Glasfaseranschluss (BUGLAS) zu den zentralen Erfolgsfaktoren für den weiteren FttB/H-Rollout (Fiber to the Building/Home) in Deutschland. Voraussetzung ist dabei Open Access im Sinne eines anderen Marktteilnehmern gewährten marktverhandelten, diskriminierungsfreien und transparenten Zugangs zum Endkunden. Open Access-Kooperationen wie die heute von M-net und 1&1 bekanntgegebene bieten FttB/H-Betreibern, Vorleistungsnachfragern und Kunden gleichermaßen große Vorteile. Die im BUGLAS organisierten Unternehmen sind hier wie schon bei der frühzeitigen Entscheidung für den Glasfaserausbau bis in die Gebäude oder beim Einsatz von g.fast Vorreiter in Deutschland.

„Open Access-Kooperationen haben ein gewaltiges ökonomisches Potenzial für den zwingend notwendigen weiteren Glasfaserausbau bis in die Gebäude und Haushalte“, erläutert BUGLAS-Geschäftsführer Wolfgang Heer. „Unternehmen, die FttB/H-Netze ausrollen und betreiben, können mit der Vermarktung von Vorleistungen die Auslastung auf ihren Netzen erhöhen und zusätzliche Deckungsbeiträge erzielen. Damit lässt sich nicht nur die Refinanzierung der Ausbau-Investitionen beschleunigen, es werden auch Mittel für weitere Ausbauprojekte generiert.“ Zudem, so Heer weiter, mache man sich damit auch ein Stück weit unabhängig vom Erfolg des eigenen Marketings. Nachfragende TK-Anbieter könnten ihre Kunden auf der Basis hochleistungsfähiger und skalierbarer Vorleistungsprodukte individuell über dedizierte Bandbreiten mit Triple Play-Angeboten mit Sprache, Internet und Fernsehen in exzellenter Qualität versorgen, ohne selbst in einen parallelen Netzausbau investieren zu müssen. „Es profitieren aber auch die Endkunden“, erklärt der BUGLAS-Geschäftsführer. „Sie erhalten vom TK-Anbieter ihrer Wahl die jeweils beste verfügbare Leistung.“

Aus Sicht des BUGLAS ist der Layer 2-Bitstrom, der bereits 2011 im NGA-Forum branchenweit spezifiziert wurde, als Vorleistungsprodukt für Open Access-Kooperationen besonders geeignet. Für die automatisierte Abwicklung aller damit verbundenen Prozesse wie Bestellung, Anbieterwechsel oder Entstörung steht dem Markt dabei die standardisierte Wholesale-Orderschnittstelle S/PRI (Supplier/Partner Requisition Interface) zur Verfügung. Der BUGLAS hat gemeinsam mit dem VATM den Arbeitskreis Schnittstellen & Prozesse bei der Entwicklung von S/PRI in den vergangenen Jahren wirkungsvoll unterstützt.

„BUGLAS-Unternehmen nehmen auch bei der Vermarktung von Bitstrom auf eigenen Glas-fasernetzen in Deutschland eine Vorreiterrolle ein“, stellt Heer fest. „Neben wilhelm.tel, bei der mit Telefonica und 1&1 mittlerweile zwei überregionale Anbieter Wholebuy betreiben, vermarktet nun auch M-net Vorleistungen an 1&1. Viele weitere Mitgliedsunternehmen unseres Verbandes bieten ebenfalls gerne einen marktverhandelten und diskriminierungsfreien Zugang auf ihren Netzen an.“ Der BUGLAS hält es für sinnvoll, dass auch die Telekom über-all dort Wholebuy betreibt, wo bereits FttB/H-Netze verfügbar sind, anstatt leistungsfähigere Netze durch weniger leistungsfähige zu überbauen. Hier sieht der Verband angesichts der Äußerungen seitens des Incumbents aus den vergangenen Monaten durchaus Anlass für einen gewissen Optimismus.

„Deutschland hat auf dem Weg zu einer möglichst flächendeckenden Versorgung mit Glasfaser bis mindestens in die Gebäude noch eine gewaltige Strecke zu gehen“, fasst der BUGLAS-Geschäftsführer zusammen. „Über Open Access-Vereinbarungen und damit verbunden den Verzicht auf ökonomisch unsinnige Parallelausbauten mit Übergangstechnologien entstehen zusätzliche Investitionsanreize. Und genau die brauchen wir hierzulande, um den dringend notwendigen neuen Drive in den FttB/H-Ausbau zu bringen“, so Heer abschließend.