Open Access statt Überbau: BREKO Handelsplattform nimmt Betrieb auf

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Pressemitteilung BREKO e.V.


Die vom Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) ins Leben gerufene BREKO Handelsplattform hat heute offiziell ihren Betrieb aufgenommen, nachdem Anfang dieser Woche die endgültigen Rahmenverträge mit den IT-Dienstleistern 1&1 Versatel und vitroconnect unterzeichnet worden waren. Über diese erfolgt die technische Realisierung.

„Unsere Open-Access-Branchenlösung steht allen Netzbetreibern unabhängig von einer Verbandsmitgliedschaft offen“, erläutert Jürgen Magull, Geschäftsführer der BREKO Einkaufsgemeinschaft. „Wir bringen Anbieter von Glasfasernetzen sowie Nachfrager – von kleinen, lokalen City-Carriern bis hin zu bundesweit operierenden Großkonzernen – zusammen. Auf diese Weise können insbesondere lokal und regional operierende Netzbetreiber die Auslastung ihrer eigenwirtschaftlich errichteten Glasfasernetze steigern und so deren Wirtschaftlichkeit erhöhen. Dadurch werden weitere Investitionen in den Glasfaserausbau angekurbelt.“

Die BREKO Handelsplattform wird von der verbandseigenen BREKO Einkaufsgemeinschaft (BREKO EG) organisiert. Die technische Plattform wird dabei von den erfahrenen Telekommunikationsunternehmen 1&1 Versatel und vitroconnect bereitgestellt, während die notwendigen Standardvertragswerke direkt von der BREKO EG und den Dienstleistern zur Verfügung gestellt werden. Die BREKO Handelsplattform nutzt die in der TK-Branche üblichen Standards und Schnittstellen (WITA, S/PRI) und minimiert so die Transaktionskosten für die Vermarktung von Glasfaseranschlüssen.

„Mit der BREKO Handelsplattform bringen wir den Glasfaserausbau im Wettbewerb weiter voran“, sagt Karsten Schmidt, Vorstandsvorsitzender der BREKO Einkaufsgemeinschaft. „Open Access statt volkswirtschaftlich unsinnigem Überbau – das ist die Devise des BREKO. Als Open-Access-Branchenlösung wird die BREKO Handelsplattform einen wichtigen Katalysator für Wettbewerb auf dem Glasfasermarkt darstellen.“

Hinzu kommt ein weiterer, wichtiger Aspekt: „Mit der Umsetzung geförderter Glasfaserfaserprojekte – allein im Bundesförderprogramm Breitband wurden bislang 535 Förderbescheide übergeben – gewinnen Open-Access-Geschäftsmodelle immer mehr an Bedeutung. Denn Netzbetreiber, die Glasfasernetze im Rahmen von Förderprojekten ausrollen, sind dazu verpflichtet, ihre Netze für andere Nachfrager zu öffnen“, verdeutlicht BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers.

Der langjährige Telekommunikationsexperte und ehemalige WIK-Chef Dr. Karl-Heinz Neumann ist davon überzeugt, dass sich die BREKO Handelsplattform am Markt durchsetzen wird. Vor allem könne sie den Durchbruch bei der Vermarktung und damit eine höhere Anschlussquote in puncto ultraschnelle Glasfaseranschlüsse bringen. Neumann: „Auf Basis der Handelsplattform wird es möglich, Glasfaseranschlüsse in ein bundesweites Produktportfolio aufzunehmen. Dies wird die Nachfrage weiter voranbringen und noch mehr Bürgerinnen und Bürger werden fragen, warum sie selbst mangels Verfügbarkeit von Netzen noch keinen Glasfaseranschluss erhalten können.“

Carrier, die ihre Netze für möglichst viele Nachfrager im Markt öffnen wollen, können sich auch weiterhin durch die BREKO Einkaufsgemeinschaft registrieren lassen.

„Verbunden mit einem klaren Glasfaser-Infrastrukturziel der nächsten Bundesregierung und (künftigen) Förderprogrammen, die auf „Glasfaser only“ anstelle nicht zukunftssicherer Übergangstechnologien auf Basis antiker Kupferleitungen setzen, bringen wir Deutschland mit der besten digitalen Infrastruktur auf den richtigen Weg in die Gigabit-Gesellschaft“, skizziert Dr. Stephan Albers das Modell des BREKO für einen möglichst schnellen und flächendeckenden Glasfaserausbau in Deutschland.