Innovationen 2017: Vetter richtet sein Augenmerk verstärkt auf die Gebäudeinstallation - Netzebene 4 - und verfolgt weiter seine Pläne zum vollautomatischen Einblasgerät.

News der Branche, Berichte

Vetter Messestand ANGA COM 2017

Vetter auf der ANGA COM 2017

Prototyp des UltimaZ E25 Vetter

Der Prototyp des UltimaZ E25 für NE4 von Vetter

Das LWL Portal stellt Neuheiten von der ANGA COM 2017 vor


Vom 30. Mai bis zum 1. Juni 2017 fand die diesjährige ANGA COM, die Fachmesse für Breitband, Kabel & Satellit, statt. Wir waren mit dem LWL Portal erneut in Köln dabei  und stellen Ihnen einige ausgewählte technische Innovationen vor.


Die Vetter GmbH, Spezialist für Kabelverlegetechnik, hat auf der ANGA COM im letzten Jahr den IntelliJet als ein innovatives, intelligentes Einblassystem vorgestellt. Seit April dieses Jahres wird der IntelliJet in Serie ausgeliefert.

Thomas Weigel, Geschäftsführer der Vetter GmbH Kabelverlegetechnik, sprach mit uns über die weiteren Pläne des Unternehmens.

LWL Portal: Herr Weigel, der IntelliJet ist nun offiziell auf dem Markt, das Einblasen von Glasfaserkabeln ist mithilfe dieses Geräts nun einfacher, sicherer und nachvollziehbarer durchzuführen. Jetzt könnten Sie sich doch theoretisch zur Ruhe setzen, Ziel erreicht!

Thomas Weigel: "Nein, ich habe noch sehr viel vor! Der IntelliJet war ein sehr guter und richtiger Schritt hin zu einem vollautomatischen Einblasgerät - dieses zur Marktreife zu bringen, ist unser Ziel! Fehler beim Kabeleinblasen können durch den IntelliJet bereits jetzt schon vermieden werden. Wäre es nicht aber toll, wenn das Einblasgerät künftig selbst die optimale Schubkraft des einzublasenden Kabels einstellt, sobald vom Bediener im Gerät eingegeben wird, um welches Kabel und Subduct es sich handelt? Das erfordert jedoch die Mitarbeit der Kabelhersteller, die dafür die zulässige Schubkraft für das entsprechende Kabel im Kabeldatenblatt angeben müssen. Weiterhin sollten diese Daten zusammen mit den konkreten Subductdaten auch intelligent in den Einblasautomat übernommen werden können - und dann muss „nur“ noch der perfekt programmierte Computer die richtigen Steuerbefehle berechnen, die automatisch umgesetzt werden und den Einblasprozess optimieren. Daran arbeiten wir weiter."

LWL Portal: Sie sind also überzeugt vom Nutzen, den die Automatisierung mit sich bringt - auch für die Glasfaserbranche...

Thomas Weigel:"Selbstverständlich! Alle reden von automatischem Fahren, 5G, E-Health und Industrie 4.0 - Gerade unsere Branche muss sich diesen gewaltigen, technischen Herausforderungen mit den passenden Innovationen stellen. Anders ist die enorme Herausforderung eines flächendeckenden Glasfaserausbaus nicht zu stemmen. Dazu kommen erschwerend der zeitliche Druck und der Mangel an Fachkräften. Wenn uns die Technik hierbei helfen kann, ist das doch wunderbar und dafür müssen sämtliche Möglichkeiten ausgeschöpft werden!"

LWL Portal: Werden jetzt bei Vetter alle Einblasgeräte intelligent?

Thomas Weigel:"Wir arbeiten daran, auch weitere Geräte mit mehr Intelligenz aufzurüsten. Ab Herbst 2017 werden auch unsere MicroJets in einer intelligenten Version ausgeliefert. Vetter hat von dieser Einblasmaschine in den letzten Jahren viele Hundert Geräte in unterschiedlichen Ausführungen an die Kabelverleger geliefert. Unser Anspruch ist es, diese Maschinen aufzurüsten, um dem Nutzer keine Neuinvestition zuzumuten. Auch diese Geräte sind dann natürlich mit einem automatischen, elektronischen Einblasdatenspeicher ausgerüstet. Die dafür notwendige Intellibox kann wahlweise auch von einem vorhandenen IntelliJet verwendet werden, um ggf. zusätzlich die Upgrade-Kosten zu senken."

LWL Portal: Auch bei der Glasfaserinstallation der Netzebene 4, also für die Gebäudeinstallation, gibt es Neuerungen, wenn man sich an Ihrem Messestand umsieht...

Thomas Weigel:"Auch hier streben wir nach einer vereinfachten technischen Bedienung, die den Einblasprozess sicherer macht. Einen Prototypen zeigen wir hier auf der ANGA COM: den Ultimaz E25. Dieser ist eine Weiterentwicklung des ´UltimaZ P2P´ und für die Gebäudeinstallation der Netzebene 4 besonders gut geeignet. In der bisherigen 2. Generation diente ein herkömmlicher Akkuschrauber als externer Antrieb. Der UltimaZ E25 hat nun einen vollständig integrierten Antrieb - der Akkuschrauber ist damit nicht mehr notwendig. Der zugehörige Akku erlaubt eine Nutzungszeit von bis zu acht Stunden. Ähnlich wie beim IntelliJet ist auch beim UltimaZ E25 die Bedienung durch die ausgeklügelte Technik sehr einfach, es sind keine tiefergehenden Vorkenntnisse nötig. Ein Beispiel: Nachdem der Bediener die Schubkraft eingestellt hat, schlägt das Gerät automatisch einen für das Kabel optimierten Anpressdruck vor. Eine Kabelbeschädigung wird dadurch minimiert - der UltimaZ E25 ist daher auch für sensible Kabel geeignet. Die Schubkraft bis zu 25 N lässt sich dabei am Gerät in 5 Stufen einstellen. Das Gerät ist einfacher und wesentlich komfortabler zu bedienen als vergangene Lösungen und wird eine breite Anwendung in der Gebäudeinstallation finden. Vetter geht davon aus, dass mit dem Beginn der Gültigkeit der neuen EU-weiten Vorschriften zur Erhöhung des Brandschutzes in der Gebäudeinstallation ab 01.07.2017 die Klarheit und Verbindlichkeit der Installationsvorschriften gegeben ist, sowie Kabel- und Rohrlieferanten die vorgeschriebenen Produkte mit Zertifizierung der Brandklasse bereitstellen. Dies wird den notwendigen Glasfaser-Gebäudeausbau stark vorantreiben. Vetter ist darauf bestens vorbereitet."