Glasfaser Nordwest: Telekom und EWE nehmen FTTH-Netz in Betrieb

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Erste Kunden sollen in diesem Monat an das gemeinsame Glasfasernetz von Telekom und EWE angeschlossen werden. Das Gemeinschaftsunternehmen Glasfaser Nordwest bietet anderen Unternehmen den Zugang zu dem FTTH-Netz an.

Anfang des Jahres 2020 fiel der Startschuss für das gemeinsame Glasfasernetz von Deutscher Telekom und EWE. Dazu wurde eigens das Gemeinschaftsunternehmen  Glasfaser Nordwest  gegründet. Acht Monate später kann das anbieteroffene FTTH-Netz nun in ersten Regionen in Betrieb gehen. Es handele sich um das bundesweit erste Wholesale-Only-FTTH-Netz. Das teilte  Glasfaser Nordwest  am Freitag mit.

 

FTTH-Netz offen für andere Telekommunikationsanbieter

Vermarktet werde das auf Open Access basierende Glasfasernetz in Form von BSA-Vorleistungsprodukten (Layer 2) an Telekommunikationsanbieter. Zunächst bieten über die neue Glasfaserinfrastruktur die Telekom und EWE (inklusive der Marken swb und osnatel) selbst Tarife an. Weitere Anbieter sollen aber folgen. Diese könnten uneingeschränkt auf das Glasfasernetz zugreifen und eigene Endkundenprodukte anbieten. Für Endkunden bedeutet dies: Innerhalb der Ausbaugebiete sollen sie mehr Auswahl bei Internetanbietern und Tarifen haben. Ausgebaut werden soll in den Bundesländern Niedersachsen und Bremen.

Bis zu zwei Milliarden Euro für den Glasfaserausbau

"Für den Breitbandmarkt ist dieses Konzept ein großartiges Zeichen. Wir sind der erste reine FTTH-Infrastrukturanbieter, der keine eigenen Endkundenprodukte vertreibt und sein Netz allen Anbietern diskriminierungsfrei zur Verfügung stellt. Dieses Konzept wird für neue Dynamiken auf dem Markt sorgen und kann unmittelbar dazu beitragen, dass sich der Glasfaserausbau im Nordwesten schneller entwickelt", zeigt sich Oliver Prostak, Geschäftsführer von Glasfaser Nordwest überzeugt. Der Glasfaserausbau sei eigenwirtschaftlich ohne öffentliche Fördermittel durchgeführt worden. Die Telekom und EWE hätten als Gesellschafter von Glasfaser Nordwest bis zu zwei Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.

Erste Kunden werden im Oktober ans Glasfasernetz angeschlossen

In zwölf Kommunen baue Glasfaser Nordwest die neue Glasfaserinfrastruktur aus. Die ersten Kunden sollen Anfang Oktober in den Pilot-Kommunen Belm und Cloppenburg an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Die FTTH-Anschlüsse ermöglichen die Realisierung von Bandbreiten von bis zu 1 Gbit/s. In kommenden zehn Jahren soll das Glasfasernetz für bis zu 1,5 Millionen weitere Kunden im Nordwesten verfügbar sein.