"FIBER DEEP"-ARCHITEKTUR - Vodafone verstärkt Glasfaserausbau: Mehr Glasfaser im Kabelnetz

News der Branche, Berichte

Der Kabelnetzbetreiber Vodafone will den Glasfaseranteil in seinem Gigabit-Kabelnetz erhöhen. Das kündigte Vodafone Netz-Chef Guido Weissbrich im Rahmen der dreitägigen Veranstaltungsreihe "eleVation Digital Days" des Vodafone-Geschäftskundenbereichs an. Kunden sollen von mehr Verlässlichkeit und mehr Leistung profitieren. Das Kabelnetz mit Gigabit-Geschwindigkeit steht bundesweit bislang an 22,4 Millionen  Kabelanschlüssen von Vodafone zur Verfügung. Bis 2022 sollen dann alle 24 Millionen Kabelanschlüsse fit für Gigabit-Internet sein.

Glasfaser rückt näher an Kabelhaushalte heran

Vor allem im Nahbereich beim Kunden soll der Glasfaseranteil im Kabelnetz künftig weiter steigen. Im Sommer will Vodafone damit starten, in mehreren Pilotstädten bestehende Technik durch Glasfasertechnologie zu ersetzen. Verstärkerpunkte werden laut Vodafone beispielsweise über neue Glasfaserstrecken angeschlossen und in Glasfaser-Knoten umgewandelt. Die Glasfaser rücke im Rahmen eines "Fiber Deep"-Ansatzes näher an die Kabelhaushalte heran. Das Glasfaser-/Coax-Netz von Vodafone bestehe bundesweit aus mehr als 18.000 lokalen Glasfaser-Knoten.

Mehr Bandbreite des Netzes in Stoßzeiten

Die koaxialen Netzabschnitte sollen durch den verstärkten Glasfaserausbau so klein wie möglich gehalten werden. Die Anzahl der Haushalte, die über einen Glasfaserknoten versorgt werden, sinke zudem. Das führe zu einer Steigerung der Bandbreitenreserve für alle Kunden. Das zahle sich besonders in Stoßzeiten aus.

DOCSIS für die letzte Strecke bis zum Kunden

Die bewährte Gigabit-Technologie DOCIS komme auf den letzten Metern zum Kunden zum Einsatz. "Diese ist ebenso leistungsstark wie eine direkte Glasfaserverbindung ins Haus und bietet ausreichend Spielraum für Temposprünge – sowohl im Download als auch im Upload", so Vodafone Netz-Chef Weissbrich. DOCSIS 3.1 erlaube Geschwindigkeiten von bis zu 5 Gbit/s. Mit der nächsten Generation DOCSIS 4.0 seien künftig sogar bis zu 10 Gbit/s bei Downloads und 6 Gbit/s bei Uploads realisierbar.

Glasfaserausbau bis ins Haus in Dresden und Sömmerda

Vodafone baue aber auch weiter Glasfaserleitungen direkt bis ins Haus. Nach Unternehmensangaben versorgt Vodafone mit FTTH-Glasfaseranschlüssen mehr als 50.000 Unternehmen und 150.000 Haushalte. In dieser Woche fiel der Startschuss für den Glasfaserausbau in Dresden. In den kommenden zwei Jahren sollen in der sächsischen Landeshauptstadt rund 6.000 Haushalte und Unternehmen an das Glasfasernetz angeschlossen werden.

Bund, Freistaat Sachsen und die Stadt Dresden stellen für den Ausbau über 21 Millionen Euro an Fördermitteln bereit, da die Hälfte der betreffenden Haushalte als unterversorgt gelte. Außerdem werde Vodafone 3.000 Haushalte und Unternehmen eigenwirtschaftlich ausbauen. Dazu sei die Verlegung von Glasfaser auf einer Strecke von 210 Kilometer erforderlich. Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich Anfang 2023 abgeschlossen sein.

Glasfaserleitungen mit Gigabit-Speed sollen in den kommenden zwei Jahren auch rund 2.000 Haushalte und Unternehmen in Sömmerda erhalten. Konkret ausgebaut werde in Sömmerda-West (Tunzenhausen, Weißenburg, Wenigensömmern, Rohrborn) und Sömmerda-Ost (Beichlingen, Kleinneuhausen, Vogelsberg, Sprötau, Schloßvippach, Eckstedt). Der Vertrag für den Ausbau sei am Dienstag unterzeichnet worden.

Glasfaser für 34 Schulen in Heilbronn

In dieser Woche startete Vodafone zudem ein Ausbauprojekt, um 34 Schulen in Heilbronn mit Glasfaser zu versorgen. Bereits Ende Juni soll das Glasfasernetz verfügbar sein. Dies sei unter anderem durch den Einsatz moderner Verlegetechniken möglich.