Europäische Koalition für digitale Kompetenzen nimmt Arbeit auf

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Pressemitteilung der Europäischen Kommission


30 europäische Organisationen und Vereinigungen haben sich heute der „Koalition für digitale Kompetenzen und Arbeitsplätze“ angeschlossen. Im Rahmen dieser Initiative der EU-Kommission wollen sie in Zukunft gemeinsam dafür sorgen, die Kluft bei den digitalen Kompetenzen in der EU zu verringern. Mit dabei sind beispielsweise Vereinigungen wie die European Digital SME Alliance, ESRI und Unternehmen wie SAP und Google.

Andrus Ansip, für den digitalen Binnenmarkt zuständiger Vizepräsident der Kommission, erklärte dazu: „Mehr Menschen den Aufbau digitaler Kompetenzen zu ermöglichen, ist wie ein Fahrschein in die digitale Wirtschaft. Wir können den digitalen Binnenmarkt in Europa nicht errichten, ohne das Defizit an digitalen Kompetenzen zu beheben. Der Start der Koalition für digitale Kompetenzen und Arbeitsplätze ist ein Meilenstein in unseren gemeinsamen Bemühungen, die digitalen Kompetenzen eines jeden in Europa zu verbessern.“

Günther H. Oettinger, der für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft zuständige Kommissar, ergänzte: „Das Fehlen digitaler Kompetenzen bremst schon jetzt die Innovation und das Wachstum in Europa. Das betrifft nicht nur die IKT-Unternehmen, sondern Einrichtungen in allen Sektoren, ob privat oder öffentlich. Wir müssen dieses Hindernis beseitigen, um sicherzustellen, dass die Europäerinnen und Europäer die Arbeitsplätze erhalten, die sie verdienen, und dass unseren Unternehmen ein großes Reservoir an IT-Fachkräften zur Verfügung steht.“

Die Kommission ruft weitere Akteure auf, sich der Koalition anzuschließen und ihrer Charta zuzustimmen.

Die Mitglieder der Koalition werden Kompetenzdefizite auf allen Ebenen angehen, angefangen bei hochgradigem IKT-Spezialwissen bis hin zu den Kenntnissen, die alle europäischen Bürgerinnen und Bürger für den Alltag, die Arbeit und die Teilhabe an einer digitalen Wirtschaft und Gesellschaft benötigen. Dies ist sowohl für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie gegenüber der sich rasch weiterentwickelnden Konkurrenz als auch für die europäische Gesellschaft, an der im digitalen Zeitalter alle teilhaben sollen, von entscheidender Bedeutung.

In Europa fehlt es in allen Branchen an digital qualifizierten Personen zur Besetzung freier Stellen. Bis 2020 werden bis zu 750.000 Spezialisten für Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) gesucht werden. Hingegen liegt die Arbeitslosigkeit in der Gruppe der 15- bis 24-Jährigen in der EU bei fast 20 Prozent. Mehr als ein Drittel der Erwerbsbevölkerung und rund 45 Prozent der europäischen Bürgerinnen und Bürger verfügen lediglich über digitale Basiskompetenzen.

Der heutigen Eröffnungsveranstaltung in Brüssel wohnen Vizepräsident Ansip, Kommissar Oettinger, Kommissar Tibor Navracsics, der für Bildung, Kultur, Jugend und Sport zuständig ist, sowie Alexander De Croo, stellvertretender Premierminister Belgiens, bei.

Kommissar Oettinger hat außerdem die Preise an die vier Gewinner des Digital Skills Award 2016 überreicht.

Die neue Koalition baut auf der Arbeit der Großen Koalition für digitale Arbeitsplätze, der Kampagne eSkills for Jobs und der Strategie fürallgemeine und berufliche Bildung 2020 auf. Seit 2013 ist es mit der Großen Koalition gelungen, die digitalen Kompetenzen von mehr als 2 Millionen Menschen mit Unterstützung von über 80 teilnehmenden Organisation zu verbessern und 13 nationale Koalitionen für digitale Kompetenzen in den Mitgliedstaaten einzurichten.