Dortmund ist das größte Städteprojekt beim bundesweiten Breitbandausbau

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Im Dortmunder Förderprojekt müssen rund 430 Kilometer Tiefbau erledigt werden. Fotos: Alex Völkel

Symbolischer Spatenstich mit Prominenz von Bund, Land und Stadt

Auch Gewerbegebiete wie das Areal des ehemaligen Kraftwerks Knepper werden profitieren.

Spatenstich für den Breitband-Ausbau: Fast 100 Millionen Euro werden öffentlich finanziert in Dortmund verbaut

Weiter draußen geht nicht: Auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände „Knepper“ am Stadtrand zu Castrop-Rauxel gab es den ersten Spatenstich für den geförderten Breitbandausbau in Dortmund. Mit großem Bahnhof wurde symbolisch der fast 100 Millionen Euro teure Ausbau mit Glasfaser begonnen. Damit sollen die sogenannten „weißen Flecken“ versorgt werden – also jene Gebiete, die kommerzielle Anbieter wegen der Kosten und geringen Nutzer*innenzahlen nicht erschließen würden. Zeitgleich an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet geht der Ausbau los.

Allein in Dortmund werden 97 Millionen Euro durch die öffentliche Hand ins Glasfasernetz investiert

Am 29. Juni 2021 wurde der Vertrag zwischen der Stadt und DOKOM21 geschlossen (wir berichteten). Die ersten Bauanträge wurden genehmigt, so dass der Ausbau vor Ort losgehen kann. Rund 48,5 Millionen Euro kommen aus dem Bundesförderprogramm Breitband. Dazu kommen die Landesförderung von 40 Prozent und der kommunale Eigenanteil. Insgesamt stehen rund 97 Millionen Euro zur Verfügung.

„Ich freue mich, dass wir nach der Vertragsunterzeichnung vom Juni nun praktisch starten können“, sagt Oberbürgermeister Thomas Westphal. „Die Stadt Dortmund wird als Lebens-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort einen enormen Schub durch den geförderten Breitbandausbau erhalten. Es ist ein weiterer Schritt für unsere Entwicklung zur Smart City.“

„Wir werden im Förderprojekt rund 430 Kilometer Tiefbau in einem ambitionierten Zeitplan umsetzen. Den Schub durch das Förderprojekt werden wir nutzen, um den Glasfaserausbau durch eigenwirtschaftliche Maßnahmen darüber hinaus noch deutlich zu erhöhen.“, ergänzt Jörg Figura, Geschäftsführer DOKOM21. Dabei gibt es nicht ein unterversorgtes Gebiet – die Verteilung der „weißen Flecken“ gleiche der Verteilung der Löcher in einem Schweizer Käse, so Westphal.

Dortmund ist bundesweit das größte Städteprojekt beim bundesweiten Breitbandausbau

Zum feierlichen Spatenstich kam unter anderem Regierungspräsident Hans-Josef Vogel. Der machte deutlich, dass Bund und Land den Anspruch verfolgten, beim schnellen Internet keine Zwei-Klassen-Gesellschaft aufkommen zu lassen. „Wir haben ja Nachholbedarf“, räumte er ein.

„Mit Dortmund konnten wir nun insgesamt 740 Millionen Euro aus dem Bundes- und Landesförderprogramm in den Regierungsbezirk Arnsberg holen“, sagte der Regierungspräsident und machte keinen Hehl daraus, dass das Antrags- und Vergabeverfahren mit den parallelen Strukturen bei Bund und Land „sehr kompliziert gemacht“ war. Das trug nicht gerade zur Schnelligkeit bei.

Das soll sich nun beim Ausbau ändern:  DOKOM21 hat den geförderten Ausbau im Stadtgebiet in über 90 Cluster unterteilt. Ganz Dortmund soll am Ende vom schnellen Internet profitieren. Dortmund gehört zu den größten kreisfreien Projekten in der Bundesrepublik und wird mit diesem Ausbau die Digitalisierung weiter vorantreiben.

Allein 131 der 175 Dortmunder Schulen können so vom schnellen Internet profitieren

Von der Förderung können auch viele Schulen profitieren: 131 von 175 Schulen werden darüber angeschlossen. Eine der Zahlen, die auch den Gast aus Berlin beeindruckte. Dr. Tobias Miethaner, Abteilungsleiter Digitale Gesellschaft im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur wohnte dem Termin am Dortmunder Stadtrand bei. 

Das hatte einen Grund: „Wir haben kein vergleichbar großes Stadtprojekt – bei 2400 beteiligten Kreisen, Kommunen und Gemeinden.“ 

Insgesamt 2,7 Millionen Adresspunkte können so bundesweit vom Breitbandausbau profitieren – in Dortmund sind das 3200. Ein „Adresspunkt“ ist eine Adresse – das kann ein Einfamilienhaus, ein Hochhaus, eine Schule oder eine Firma sein.

Die Stadt hat bewusst auch Industriegebiete in die Betrachtung mit einbezogen. Dazu gehörte auch Areal des ehemaligen Kraftwerks Knepper. Denn ein moderner Gewerbe- und Logistikpark, wie er hier geplant ist, kommt ohne Glasfaseranbindung nicht aus. „Der gehört dazu wie ein Kanal- und ein Autobahnanschluss“, machte DOKOM-Chef Figura deutlich. 

Glasfaser-Technik bedeutet Datenübertragung in Lichtgeschwindigkeit

Glasfaser ist aktuell die technisch leistungsfähigste Telekommunikationsanbindung. Sie bietet im Gegensatz zu Kupfer unbegrenzte Bandbreiten bis zu n mal 10 Gbit/s und zeichnet sich durch hohe und stabile Übertragungsraten aus. Zudem gilt Glasfaser als zukunftssicher.

DOKOM21 wird im Rahmen des Ausbauprojektes Privathaushalte, Unternehmen und Schulen gezielt über ihre Anschlussmöglichkeiten an das Glasfasernetz informieren. Für Fragen zum geplanten Breitbandausbau in Dortmund und zu einem möglichen Anschluss stehen zudem ab sofort Kundenberater*innen von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr unter der kostenfreien Tel. 0800 930 10 50 oder per E-Mail an info[at]dokom21.de zur Verfügung. 

Weitere Informationen, die laufend aktualisiert werden, finden sich im Glasfaser Blog auf der Website dokom21.de/b1