BUGLAS-Pressemitteilung: Viel hilft nicht zwingend viel – das gilt auch die Gigabitförderung

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BUGLAS begrüßt Vorgehensweise des Bundes zur Priorisierung des geförderten Ausbaus

Bonn, 25. Oktober 2022. Sieben von acht Glasfaseranschlüssen in Deutschland werden eigenwirtschaftlich errichtet. Die Ausbaudynamik ist außerordentlich hoch, Investitionsmittel sind in enormer Höhe vorhanden und für den Ausbau von Hochleistungs-Kommunikationsinfrastrukturen eingeplant. Der eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau sorgt damit zum allergrößten Teil für die Zukunftsfestigkeit und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Diese für den Standort Deutschland ausgesprochen positiven Botschaften hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr heute in Zahlen, Daten, Fakten zur Gigabitförderung des Bundes bekanntgegeben.

Begleitend stellt die Förderung Milliardenbeträge für den Gigabitausbau in den Regionen zur Verfügung, in denen sich ein eigenwirtschaftlicher Ausbau nicht rechnet. Jeder achte bislang errichtete Glasfaseranschluss wurde mit Bundesmitteln gefördert. Die Bundesförderung hat in diesem Jahr 3,1 Milliarden Euro über das Graue Flecken-Programm bewilligt. Mittel in gleicher Höhe sollen auch im kommenden Jahr nach dem Inkrafttreten der neuen Förderrichtlinie bereitgestellt werden. „Die Förderung soll in Gebieten, in denen der eigenwirtschaftliche Ausbau nicht rentabel ist, sekundieren“ erläutert BUGLAS-Geschäftsführer Wolfgang Heer. „Dort ist sie unverzichtbar, um digitale Teilhabe zu ermöglichen und für gleichwertige Lebensverhältnisse zu sorgen.“

Angesichts der bekannten Ressourcenknappheiten bei Personal und Material sei es aber nicht sinnvoll, die Förderung beliebig weiter zu erhöhen: „Genauso wenig, wie im Fußball Geld Tore schießt, sorgt Steuergeld im Glasfaserausbau dafür, dass mehr Projekte geplant und gebaut werden können“, so Heer. „Ganz im Gegenteil: Förderung kann jeden Preis bezahlen, der eigenwirtschaftliche Ausbau nicht. Insofern ist es zwingend notwendig, ein Crowding-Out eigenwirtschaftlichen Ausbaus durch Förderprojekte zu verhindern.“

Einen „Förderstopp“, wie er vielfach befürchtet wird, kann der Glasfaserverband nicht erkennen. „Der außerordentlich hohe in diesem Jahr bewilligte Förderbetrag zeigt ganz deutlich, dass eine vom BUGLAS seit langem geforderte Begrenzung der Fördermittel in Verbindung mit einer sachgerechten Priorisierung unverzichtbar ist“, führt der Verbandsgeschäftsführer aus. „Um solche Gebiete zielgenau zu ermitteln, ist die vom BMDV in Auftrag gegebene Potentialanalyse ein sinnvoller und wichtiger Schritt, soweit sie von Kommunen und Ländern künftig berücksichtigt wird.“ Zentrale Voraussetzung sei es, Investoren hinsichtlich ihrer eigenwirtschaftlichen Engagements nicht zu verunsichern. „Der eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau wird auch weiter nicht nur für den Löwenanteil der Anschlüsse sorgen, er ist auch deutlich schneller als der geförderte“, so Heer abschließend.


Über den BUGLAS
Der BUGLAS vertritt mehr als 160 Unternehmen, die in Deutschland den Ausbau von Glasfasernetzen (Fiber to the Building/Home, FttB/H) maßgeblich vorantreiben. Dazu zählen ausbauende Unternehmen, Netzbetreiber und Ausrüster. Unsere Mitgliedsunternehmen versorgen über 70 Prozent aller Glasfaserkunden im Sinne von FttB/H in Deutschland mit nachhaltiger digitaler Infrastruktur. Der BUGLAS setzt sich für einen flächendeckenden Ausbau von Glasfasernetzen ein und spricht sich für investitionsfreundliche Rahmenbedingungen aus, in denen FttB/H-Geschäftsmodelle erfolgreich realisiert werden können.