BUGLAS: Kooperationen sind Erfolgsmodell beim Glasfaserausbau

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M-net und Stadtwerke Würzburg versorgen Würzburg mit superschnellem Internet – aktueller Bericht zeigt: auch USA wollen künftig auf lokale Initiativen setzen

Pressemitteilung des BUGLAS e.V.

Kooperationen zwischen lokal oder regional tätigen Telekommunikationsunternehmen und Gemeinden, Stadtwerken oder Energieversorgern haben sich nach Auffassung des Bundesverbands Glasfaseranschluss (BUGLAS) in den vergangenen zwei Jahren als echtes Erfolgsmodell beim Glasfaserausbau erwiesen. Jüngster Beleg dafür ist die heute bekanntgegebene Zusammenarbeit der M-net Telekommunikations GmbH mit der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs GmbH (WVV). Die Kooperationspartner versorgen große Teile von Würzburg mit hochleistungsfähigen Glasfaseranschlüssen (Fiber to the Building/Home, FttB/H), die den Verbrauchern superschnelles Internet mit bis zu 300 Megabit pro Sekunde zur Verfügung stellen. WVV errichtet dabei die Netzinfrastruktur, M-net betreibt das Netz und stellt als Telekommunikationsanbieter TV, Internet und Telefonie zur Verfügung.

„Kooperationsmodelle erweisen sich mehr und mehr als zentraler Bestandteil beim Aufbau einer möglichst flächendeckenden Glasfaserversorgung in Deutschland“, wertet BUGLAS-Geschäftsführer Wolfgang Heer. „Dabei konzentriert sich jeder der Partner auf seine Kernkompetenzen, zudem werden die mit dem Netzauf- und -ausbau verbundenen Lasten auf mehrere Schultern verteilt. Durch die profunden Kenntnisse der Situation ‚vor Ort‘ können die Versorgungsunternehmen bei der Errichtung der Netzinfrastruktur hervorragend Synergiepotenziale heben, lokal und regional tätige Telekommunikationsanbieter ihre langjährige Erfahrung im Betrieb der Netze und bei der Bereitstellung von Diensten einbringen.“ Kooperationsmodelle eignen sich nach Ansicht des deutschen Glasfaserverbands sowohl für den FttB/H-Ausbau wie auch für die Erschließung der Kabelverzweiger im Telekom-Netz mit Glasfaser (Fiber to the Curb, FttC). Die im BUGLAS organisierten Unternehmen haben in den vergangenen zwei Jahren sehr positive Erfahrungen mit verschiedenen Kooperationsmodellen gesammelt: So erschließt beispielsweise M-net gemeinsam mit der Breitband Main-Kinzig GmbH den hessischen Main-Kinzig-Kreis vollständig mit FttC, wilhelm.tel gemeinsam mit der Kommune die Stadt Rellingen mit FttH, NetCologne gemeinsam mit Gemeinden und Stadtwerken verschiedene Regionen im weiteren Kölner Umland mit FttC. Wilhelm.tel und NetCologne arbeiten darüber hinaus in weiteren Kooperationsprojekten auch mit Energieversorgungsunternehmen wie RWE, EVL oder e.on zusammen.

„Diese und viele weitere Beispiele zeigen nicht nur, dass die Zusammenarbeit zwischen TK-Unternehmen und Gemeinden, Stadtwerken oder Energieversorgern sehr gut funktioniert“, so Heer weiter. „Sie stellen auch eindrucksvoll unter Beweis, dass es gerade die kleineren und mittleren, lokal und regional tätigen Unternehmen sind, die den Breitbandausbau tatsächlich voranbringen.“ Damit wird nach Auffassung des BUGLAS deutlich, dass der Infrastrukturwettbewerb bei der Versorgung von Bürgern und Unternehmen mit schnellem Internet als ordnungspolitisches Grundprinzip ohne Alternative ist. „Wir haben in den vergangenen anderthalb Jahren insbesondere aus Brüssel mehrfach gehört, dass wenige große Unternehmen eine flächendeckende und leistungsfähige Breitbandversorgung besser und schneller bereitstellen könnten als der Wettbewerb vieler kleinerer und größerer Unternehmen“, führt der BUGLAS-Geschäftsführer weiter aus. „Die USA seien dafür ein gutes Beispiel. Der vor einigen Tagen vom US-Präsidenten vorgelegte Bericht ‚Community-Based Broadband Solutions‘ kommt jedoch genau zum gegenteiligen Ergebnis: der dortige Markt mit wenigen Großunternehmen habe zu einer unbefriedigenden Breitbandversorgung mit vergleichsweise hohen Preisen geführt. Die US-Regierung will daher künftig neben anderen Maßnahmen vor allem auf lokale Initiativen setzen“.