BUGLAS-Infothek: IP TV zentrales Thema für Glasfaser-Carrier

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Pressemitteilung des BUGLAS e.V.

M7 und Zattoo stellen marktreife White Label-Lösungen für Stadtwerke und City-Carrier vor – Rund 150 Teilnehmer beim BUGLAS-Jahreskongress

Welche Relevanz das Thema IP TV derzeit für Stadtwerke und City-Carrier hat, war an der enorm hohen Teilnehmerzahl der BUGLAS-Infothek zu diesem Thema in der vorvergangenen Woche abzulesen. Im großen Vortragssaal im Niederkasseler Hotel Clostermans Hof blieb kaum ein Stuhl unbesetzt. Namhafte Referenten informierten die rund 150 Teilnehmer über rechtliche und technische Fragestellungen rund um IP TV sowie über mögliche Geschäftsmodelle und Marktpotenziale.

Gernot Jaeger, Head of Business Development/B2B TV Solutions bei der Zattoo AG, wies da-rauf hin, dass heute jeder Carrier neben breitbandigem Internet und Telefonie auch ein hoch-wertiges TV-Produkt anbieten müsse. Zukunftsfähige Fernsehprodukte müssten in der Lage sein, „any Content anytime und anywhere“ bereitzustellen. Hierzu brächten insbesondere Stadtwerke und City-Carrier mit ihren hochleistungsfähigen Glasfasernetzen und ihren guten Kundenbeziehungen vor Ort beste Voraussetzungen mit. Die Produkte der OTT TV/IP TV-Plattform von Zattoo könnten dabei mit ihrem hohen Funktionsumfang sowohl als komplette IP TV/Multiscreen IP TV-Lösung wie auch ergänzend als Second Screen-TV eingesetzt werden. Beim Einstieg in das Thema IP TV seien die aktuellen Trends „TV goes Multiscreen“, „TV goes mobile“ und „TV goes non-live“ zu beachten. Dann können, so Jaeger abschließend, IP TV-Angebote den ARPU treiben, die Kundenbindung erhöhen, Upselling ermöglichen und das Neukundengeschäft stärken.

Die Basis für die Wiedergabe linearer und zeitversetzter Inhalte sei mit dem Verkauf von fast 50 Milllionen internetfähigen mobilen und fixen Endgeräten allein in diesem Jahr längst gelegt, erläuterte Jürgen Magull, Director Sales & Distribution bei M7 Deutschland. Als passende Antwort stellte er die schlüsselfertige TV- und Multiscreen-Plattform meinFernsehen vor. Diese gibt mit linearem HDTV, zeitversetztem Fernsehen bis hin zu Video-on-Demand und Multiscreen in einer einzigen Anwendung, die Antwort auf alle wichtigen Nutzungstrends. Das White Label Produkt bietet bis zu 150 TV-Programme - davon ein Drittel in bester HD-Qualität auf beliebigen Endgeräten vom TV bis zum Smartphone. Magull vertrat die Ansicht, dass gerade Stadtwerke und City-Carrier mit ihren hochleistungsfähigen Netzen nicht nur die Umsätze mit IP TV und Multiscreen-Diensten steigern könnten, sondern mit dieser Plattform zugleich auch eine Möglichkeit erhalten, rechtzeitig auf die Herausforderungen der potenziellen „virtuellen“ Überbauung ihrer Netze durch Unternehmen wie Apple, Google, Amazon und Co. ideal vorbereitet zu sein.

Im Anschluss gab Dr. Jens Schulze zur Wiesche von JUCONOMY Rechtsanwälte eine urheberrechtliche Einschätzung hinsichtlich IP TV-Angeboten ab. Die Verbreitung von Sendungen mittels IP TV sei ein urheberrechtlich relevanter Vorgang im Sinne der Kabelweitersendung. Damit sei eine privilegierte Rechtebeschaffung über die Verwertungsgesellschaften möglich. Schulze zur Wiesche regte an, über Einspeiseentgelte gegenüber den Sendern nachzudenken, schließlich handele es sich beim Transport von Funksendungen nicht nur um eine Kabelweitersendung, sondern auch um eine Telekommunikationsdienstleistung, die gegenüber den Sendern erbracht werde.

Matthias Hahn, Director Commercial Distribution bei Sky Deutschland, stellte die Over the top-Angebote des Unternehmens für Premium TV vor. Dazu zählen neben den exklusiven Übertragungsrechten für Live-Fußball und andere Sportarten auch Hollywood-Blockbuster und Serien. Sky ist über Satellit, Kabel, mobile Geräte und IP TV in fast allen Haushalten in Deutschland und Österreich empfangbar und bedient mittlerweile fast vier Millionen Kunden.

Zum Abschluss der BUGLAS-Infothek beleuchteten Thomas Aichberger und Dr. Claus Gruber von PwC Strategy & die strategischen Herausforderungen von Next Generation IP TV für Glasfaser-Carrier. Hierzu zählen nach ihren Worten die Differenzierung zwischen HD- und UHD-Angeboten ebenso wie die hohen Bitratenanforderungen, das Erfordernis spezieller Endgeräte und innovativer Bedienkonzepte sowie die Integration von IP TV in intelligente Home-Lösungen. Hinzu kämen personalisierte Empfehlungen via social media und eine verstärkte Interaktivität.

Dabei sehen sie Glasfasernetz-Betreiber angesichts der Leistungsfähigkeit ihrer Netze gut aufgestellt, zur Umsetzung von IP TV sollten aber aufgrund der Skalen Kooperationen eingegangen werden.

Der BUGLAS hat das Veranstaltungsformat der Infothek im Jahr 2012 entwickelt, um marktrelevante Themen, die verschiedene Unternehmensbereiche bei Stadtwerken und Carriern tangieren, aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten.