BMVI fördert drei 5G-Forschungsprojekte mit insgesamt 26 Millionen Euro

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5G bildet durch seine verschiedenen technischen Leistungsmerkmale die Grundlage für neuartige Anwendungen und Geschäftsmodelle. Drei Forschungsprojekte mit den Themen Telemedizin, Mobilität und Industrie 4.0 haben heute im Rahmen des 5G-Innovationsprogramms eine Förderung erhalten.

Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur:

5G ist weit mehr als nur schnelles Internet - es ist der Schlüssel zur Zukunft. Kapazität, Konnektivität und Echtzeit sind hier die Zauberwörter. Ein Beispiel: Ein autonomes Fahrzeug wird etwa ein Gigabyte Daten benötigen - und zwar pro Minute. Zum Vergleich: für eine Minute Video in Full HD auf dem Smartphone benötigt man etwa 30 Megabyte. Die Fahrzeuge müssen zudem mit intelligenten Verkehrsleitsystemen kommunizieren - 5G erlaubt die Einbindung von bis zu einer Million internetgesteuerter Dinge im Umkreis von einem Kilometer. Und das Ganze nutzt Ihnen als Mitfahrer nichts, wenn das Fahrzeug nicht auch in Echtzeit bremst. Die drei geförderten Projekte geben uns einen ersten Eindruck, wie 5G unser Leben in ganz unterschiedlichen Bereichen verändern wird. Vom Arbeitsalltag über die Art, wie wir uns fortbewegen, bis hin zum Arztbesuch.


Mit dem dreistufigen 5G-Innovationsprogramm unterstützt das BMVI die wichtigsten Akteure für den 5G-Ausbau mit individuellen und angepassten Förderkonzepten. In Stufe 1 werden sechs Forschungsvorhaben von Universitäten und Forschungseinrichtungen gefördert. In Stufe 2, dem 5G-Wettbewerb, erhalten Kommunen eine Förderung in Höhe von jeweils bis zu 100.000 Euro für die Entwicklung von Konzepten für innovative 5G-Mobilfunkanwendungen. In Stufe 3 erhalten die innovativsten Projekte aus dem 5G-Wettbewerb zudem eine Umsetzungsförderung.

Über die Projekte
"5G 4Healthcare“ - Ostbayerische Technische Hochschule (OTH) Amberg-Weiden:
Das Projekt 5G4Healthcare zielt darauf ab, Machbarkeit, Möglichkeiten und Grenzen der Verbesserung der Effektivität und Effizienz in der ländlichen Gesundheitsversorgung durch die 5G-Technologie auszuloten und Handlungsempfehlungen für skalierbare Lösungen abzuleiten. In den beiden Use Cases "Integrierte Versorgung" und "Homecare" werden dazu unter der Führung der OTH Amberg-Weiden mit Partnern aus Gesundheitsversorgung und Wirtschaft Anwendungsszenarien konzipiert, modellhaft implementiert, erprobt und evaluiert.
Förderung: 8.445.120,82 Euro

"5G Industry Campus Europe" - Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT Aachen:
Das Ziel des Vorhabens ist der Transfer und die Verankerung von 5G in der produzierenden Industrie. In den voll ausgestatteten Maschinenhallen der Forschungsinstitute kann 5G in einer realen Umgebung getestet und erforscht werden. Neben dem Aufbau der Forschungsinfrastruktur sollen im Rahmen des geförderten Vorhabens verschiedene praxisrelevante Fragestellungen aus dem kompletten Spektrum der Produktionstechnik in Etablierungsprojekten untersucht werden. Angefangen von 5G-Sensorik zum Monitoring von Fertigungsprozessen über mobile Robotik und Logistik bis hin zu standortübergreifenden Produktionsketten. Für eine hohe Übertragbarkeit der Ergebnisse in die Industrie wird das 5G-Netz im Frequenzbereich 3,7 bis 3,8 GHz auf dem Campus Melaten aufgebaut und zusätzlich über ein 4G-Netz verfügen.
Förderung: 6.237.862,88 Euro

"5G-Modellregion Kaiserslautern - 5G für Stadt, Land und Arbeit":
Die 5G-Modellregion Kaiserslautern will zur Stärkung des ländlichen Raums einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie 5G-Anwendungen in den wichtigen Bereichen Industrie 4.0, Landwirtschaft & Weinbau, Smart City und Campusmobilitätslösungen entwickelt und erprobt und der Industrie und anderen Parteien die Kompetenz und die Testumgebung zur Entwicklung von 5G-Anwendungen zur Verfügung stellt. Hierzu werden verschiedene 5G-Infrastrukturkonzepte (öffentliche Netze, Campusnetze (private oder MNO-basierte), portable Netze) exemplarisch aufgebaut und zur Verfügung gestellt.
Förderung: 11.614.446,31 Euro