1,4 Milliarden Euro für Breitband-Ausbau

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Wirtschaftslandrat Markus Achleitner informiert über Projekte in Oberösterreich (Foto: Land OÖ/Daniel Kauder)

Bis 2026 sollen 1,4 Milliarden Euro in den Ausbau des Breitbandes in Österreich fließen. Wie im Rahmen des Ministerrates bei der Regierungsklausur beschlossen, schlüsseln sich die Investitionen wie folgt auf:

1,4 Mrd. Euro für Breitbandausbau bestehen aus

  1. 891 Mio. Euro aus dem Resilienzfonds der EU, die Österreich gerade beantragt hat.
  2. Zweckbindung der Erlöse der Frequenzvergaben:
  • 187 Mio. Euro aus der Auktion 2019
  • 202 Mio. Euro aus der Auktion 2020
  • 166 Mio. Euro, die bereits im aktuellen Budget vorgesehen sind.  

43 Prozent der Haushalte haben derzeit gigabit-fähige Anschlüsse
•    Grundversorgung mit Festnetz-Breitband für nahezu alle der rund 3,9 Millionen Haushalte.
•    Verfügbarkeit mit Anschlüssen schneller als 30 Mbit liegt bei 89% der Haushalte.
•    Verfügbarkeit mit ultraschnellen Anschlüssen die leistungsfähiger als 100 Mbit sind liegt bei 80%.
•    Gigabit-fähige Anschlüsse – die schneller als 1.000 Mbit sind – sind aktuell für 43% der Haushalte verfügbar.

Alsbald sollen Förderrichtlinien und eine Novelle des Telekommunikationsgesetzes erarbeitet werden, "um für den privatwirtschaftlichen Ausbau von festem und mobilen Internet möglichst investitionsfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen", heißt es in einer Aussendung. 

Im März wurde zudem die "Plattform Internetinfrastruktur Austria 2030“ mit Bundesländern, Gemeinden und dem privaten Sektor ins Leben gerufen, um bestehende Initiativen zusammenzuführen.        (Johanna Hager, Kurier.at)       


OÖ. In 200 Gemeinden in Oberösterreich liegen Ausbauvorhaben zu Breitband-Internet vor. Nun hat der Bund zusätzliche Gelder von 1,4 Milliarden Euro bekanntgegeben. Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner informiert über die Details.

„Mit einem Gesamtbudget von 1,4 Milliarden Euro an frischem Geld zündet die Bundesregierung tatsächlich einen Breitband-Turbo für Österreich. Diese Breitband-Mittel werden auch dem Ausbau von schnellem Internet in Oberösterreich einen zusätzlichen Schub bringen. Wir werden - so wie bisher - wieder alles daran setzen, möglichst viel Geld vom Bund nach Oberösterreich zu bringen. Es gibt bei uns in 200 Gemeinden fertig geplante Ausbauvorhaben, die sofort umgesetzt werden können“, führt Achleitner (ÖVP) aus. Bundeskanzler Sebastian Kurz und Bundesministerin Elisabeth Köstinger (beide ÖVP) kündigten am Donnerstag, 22. April, an, bis 2026 insgesamt 1,4 Milliarden Euro in den Breitband-Ausbau in Österreich zu investieren.

Achleitner hoffe, dass der Bund die Förderrichtlinien für die Vergabe der Mittel rasch vorlege. „Im Rahmen der Access 6-Ausschreibung der ersten Breitbandmilliarde des Bundes wurden insgesamt Fördermittel in Höhe von 300 Millionen Euro, beantragt, mit rund 150 Millionen Euro stammt die Hälfte davon aus Oberösterreich. Für den gesamten Call wurden jedoch nur 85 Millionen Euro an Fördervolumen zur Verfügung gestellt. Für die Anträge, die hier nicht zum Zug gekommen sind, könnten diese neuen Mittel sofort eingesetzt werden“, sagt der Landespolitiker.

„Digitales Investitionspaket für ländlichen Raum“

Die Corona-Pandemie habe digitale Prozesse in unserem Land zusätzlich beschleunigt. Dazu zählen etwa digitale Geschäftsmodelle, Homeoffice, Videokonferenzen, e-Learning, Streamingdienste und Online-Kommunikation. Da das Datenvolumen zukünftig weiter steigen werde, sei auch eine immer leistungsfähigere digitale Infrastruktur nötig. Das Land habe daher bereits ein eigenes „Digitales Investitionspaket für den ländlichen Raum“ ins Leben gerufen, informiert Achleitner. Fast 40 Millionen Euro seien für die Versorgung der ländlichen Regionen mit schnellem Internet vorgesehen. Zusätzliche Mittel des Bundes könnten dieses Vorhaben beschleunigen.                 (Katharina Wurzer, Tips)


Bauernbund begrüßt Breitband-Turbo

Totschnig: Brauchen Ausbau schneller Internetanschlüsse bis zu jedem Bauernhof

Wien (OTS) - 1,4 Mrd. Euro an frischem Geld wird die Bundesregierung im Rahmen des "Comeback-Plans" zur Beschleunigung des Breitbandausbaus in Österreich zur Verfügung stellen. "Wir begrüßen diese Initiative von Bundeskanzler Sebastian Kurz und Bundesministerin Elisabeth Köstinger, denn die Breitbandinfrastruktur mit Glasfaserkabel bildete die Basis für die Umsetzung der digitalen Transformation aller Lebensbereiche in den kommenden Jahren. Vor allem im ländlichen Bereich muss die Infrastruktur noch auf- und ausgebaut werden, damit wirklich alle Bürgerinnen und Bürger, unabhängig davon, wo sie wohnen oder arbeiten, an den Vorteilen der neuen Technologien teilhaben können. Ein besonderes Anliegen ist uns die Anbindung unserer Bauernhöfe an die digitalen Lebensadern", freut sich Bauernbund-Direktor Norbert Totschnig über das große Breitband-Investitionspaket der Bundesregierung.

Breitbandausbau: Keine Regionen zweiter Klasse

"Bauernfamilien liegen mit ihren Höfen oft an weit abgelegenen Orten, und auch dort braucht es eine digitale Anbindung, um den Wandel in der land- und forstwirtschaftlichen Produktion und Vermarktung überhaupt erfüllen zu können. Uns muss es gelingen, dass es keine Regionen zweiter Klasse gibt. Jeder Bauer und jede Bäuerin muss die Möglichkeit auf schnelles Internet und Online-Services erhalten", unterstreicht Totschnig. "Vom Breitbandausbau profitieren auch viele kleine Unternehmen in den Regionen bis hin zu Zimmervermietern im Tourismus und Direktvermarkter. Ein Anschluss an das digitale Netz schafft die Voraussetzung für ein Arbeiten fernab der Zentren. Der Wirtschaftsstandort Ländlicher Raum funktioniert nur dann erfolgreich, wenn Kommunen und Unternehmer bis hin zu den bäuerlichen Familienbetrieben eine echte Chancen- und Wettbewerbsgleichheit zu den urbanen Zentren erhalten", so Totschnig.

"Mit schnellerem Internet ermöglichen wir auch in der Land- und Forstwirtschaft die erforderlichen Investitionen in die Digitalisierung. Hier geht es um die Weiterentwicklung in Richtung einer noch ressourcen- und umweltschonenderen Produktion und höherer Standards beim Tierwohl. In der Folge kann ein effizienterer Einsatz von Betriebsmitteln wie Treibstoff, Dünger oder Pflanzenschutzmittel erzielt werden oder eine gesündere, weil individuell abgestimmte Fütterung in der Tierhaltung erfolgen", so der Bauernbund-Direktor zu den Vorteilen der Digitalisierung in der Landwirtschaft.        (Martina Rieberer, Bauernbund Österreich)